Zahlen und Fakten

Zahlen und Fakten
Gemeindewappen

Verleihung des Wappens am 6. Juli 1972.
Beschreibung: In einer schwarzen, von blauen Feldern begleiteten aufrechten Spitze ein silbernes Notburga-Kandele

Begründung: Das Notburga-Kandele erinnert an die hl. Notburga, die in der Wallfahrtskirche zu Eben verehrt wird. Die schwarze Spitze und die blauen Felder weisen auf die Bergumrahmung dieser Gemeinde und den Achensee hin.

Fläche

Eben am Achensee ist mit 196,56 km² (19.656 ha 8 a 35 ) die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirkes Schwaz, die 6. größte Gemeinde in Tirol und besteht aus den Ortschaften Maurach, Pertisau, dem Bächental und einem Teil der Hinterriß.

Seehöhe

von 925 bis 940 m

Einwohnerzahlen

Stand per 1. Jänner 2015:

  • Hauptwohnsitze: 3049
    davon 2365 Inländer und 684 Ausländer
  • Zweitwohnsitze: 795
    davon 298 Inländer und 497 Ausländer
Aus der Geschichte

Die Geschichte Ebens reicht weit zurück und ist auch mit unseren bayrischen Nachbarn eng verbunden. Man kann mit Sicherheit annehmen, dass die erste ständige Niederlassung im Achental in die Zeit der bayrischen Landnahme im 6. Jahrhundert fällt.

Die erste geschichtliche Aufzeichnung, die vom Achental als einem bereits besiedelten Gebiet spricht ist jene von 1112, nach der die "Edlen von Schlitters" ihren Besitz im Achental, nämlich das Gebiet "von dem Wankrads-Bache auf dem Eben bis zum Pitten-Bache an der Grenze zu Bayern mit allen Leuten beiderlei Geschlechtes, den Waldungen, dem Wilde und den Wiesen" dem Kloster St. Georgenberg schenkten.

Als Grundherren scheinen in dieser Zeit auch die "Rottenburger" und das "Kloster Frauenchiemsee" auf. Schon 1313 wurde Eben in den Steuerlisten des Gerichtes Rottenburg als eigene Ortsgemeinde genannt.

100 Jahre später heißt der Ort Schranne "auf dem Ebene" und um 1530 "Hauptmannschaft Eben". Um das Jahr 1460 wurde dem Landesfürsten von Tirol - Erzherzog Siegmund - der Achensee als Lehen übergeben.

Die Fischerei lieferte hauptsächlich Forellen, auch Forchen genannt, sowie Reinanken oder Renken; doch auch als Jagdrevier war das Achenseegebiet samt dem Bächental und der Hinterriß bei Erzherzog Siegmund, Kaiser Maximilian und den späteren Landesfürsten weitum bekannt und beliebt.

Die Fürsten und ihr Hof suchten den Achensee oft auf und ließen hiezu in Pertisau das "Fürstenhaus" und in Buchau das "Prälatenhaus" erbauen und eine eigene Schiffsflotte auf den See setzen. 1770 erwarb das Stift Fiecht den Achensee und verkaufte ihn im Jahre 1919 an die Stadt Innsbruck, der er heute noch gehört.

Unzertrennlich verbunden aber ist der Name Eben mit der legende der Heiligen Notburga. Die uralte, im 14. Jahrhundert noch dem Heiligen Rupert geweihte Kapelle wurde zu einer ansehnlichen Kirche umgebaut und 1434 auf den Namen der Hl. Notburga geweiht.

1736 erfolgte ein Neubau des Schiffes, im darauffolgenden Jahr bewilligte der päpstliche Stuhl die Aussetzung der Gebeine auf dem Hochaltar. Alljährlich findet am "Notburga-Sonntag" im September eine große Wallfahrt mit der "Söllerpredigt" statt, an der zahlreiche Gläubige aus Bayern, darunter auch die Notburger-Bruderschaft aus München, sowie Süd- und Nordtirol teilnehmen. Im Herbst 1988 wurde mit der Renovierung der St. Notburga-Kirche begonnen, die 1993 abgeschlossen werden konnte.

Bestand im 12. Jahrhundert nur ein Saumweg vom Inntal über das Achental nach Bayern, erfolgte bis zum 15. Jahrhundert ein weiterer Ausbau der Straße. Entlang des Seeufers war dies jedoch mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, sodass sich der Frachtverkehr im Mittelalter hauptsächlich auf dem See abspielte. Die Lasten wurden auf Flöße verladen und diese von Pferden, die entlang des Seeufers geführt wurden, gezogen.

Im Jahre 1955 wurde die Achensee-Bundesstraße durch Bundespräsident Körner eingeweiht.

Bereits um 1840 setzte langsam der Fremdenverkehr ein, wobei vor allen die großen Tiroler Dichter Hermann von Gilm und Adolf Pichler den Ruf des Achensees und des Achentales als Erholungsgegend weit über die Grenzen hinaus verbreiteten.

Eng verbunden damit ist auch die Entwicklung der Dampf- und Motorschifffahrt sowie der Achensee-Dampfzahnradbahn.

Ab 27. Juni 1887 wurde das erste Dampfschiff von Prälat Albert Wildauer von Fiecht auf den Namen "St. Josef" getauft und die erste Rundfahrt auf dem See absolviert.

1987 konnte die Achensee-Schiffahrt ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feierlich begehen; während der Sommermonate versehen die Schiffe "St. Josef", "St. Benedikt", "Stadt Innsbruck" und "Tirol II" ihren Dienst. Wurde im Jahre 1890 noch 30.000 Personen befördert, so waren es im Jubiläumsjahr 1987 bereits 173.000 Personen.

Nachdem die "Stadt Innsbruck" nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde 1994 ein neues Schiff auf Reede gelegt. Der Stapellauf des 600 Personen fassenden Flaggschiffes mit dem Namen "Tirol" erfolgte noch im Jahre 1994, die Schiffstaufe im Jahre 1995. Im Jahr 2007 wurde neuerlich ein neues Schiff, wieder mit dem Namen "Stadt Innsbruck" in Betrieb genommen.

1889 erfolgte der Bau der Achensee-Dampfzahnradbahn durch Freiherrn von Dreifuss, die Eröffnungsfahrt fand am 6. Juni 1889 statt. Neben der Personenbeförderung war damals auch der Transport von Wirtschaftsgütern, insbesondere von Holz aus den Wäldern rund um den Achensee, die Hauptaufgabe der Bahn. Heute befindet sich die Achenseebahn im Besitze der Gemeinde Achenkirch, Eben am Achensee und Jenbach. Drei von den ursprünglich vier erbauten Lokomotiven sind noch vorhanden und in den Sommermonaten seit 1889 täglich im Einsatz.

Die Bedeutung der Achenseebahn liegt heute in der einmaligen Attraktion einer Dampf-Zahnradbahn für Urlauber und Touristen und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Inn- und Achental. Die höchste Beförderungszahl mit 141.800 Personen wurde kriegsbedingt im Jahre 1944 erreicht, diese Zahlen können aber jetzt nahezu wieder erreicht werden.

Im Jahre 1959 wurde die Rofanseilbahn eingeweiht, 1962 die Karwendellifte in Pertisau. Beide Unternehmen haben jedoch zwischenzeitlich umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt und konnten dadurch Beförderungssteigerungen erreichen.

Diese Entwicklung begünstigte den Fremdenverkehr in unserer Gemeinde in großem Maße. So boten um 1910 bereits fünf Bergführer den Gästen ihre Dienste an, zahlreiche Villen entstanden in diesen Jahren. Durch die Ereignisse der 30-er Jahre kam auch in unseren Orten der Fremdenverkehr zum Erliegen, aber bereits 1942 zählte Eben am Achensee 75.296 Nächtigungen.

Nach dem Krieg stieg die Zahl der Nächtigungen von 20.082 im Jahre 1948 auf nunmehr rund 970.000 jährlich, womit unsere Gemeinde einen Spitzenplatz bei den Tourismusgemeinden Tirols einnimmt; dazu kommen noch viele Ausflugsgäste.

Die Gegenwart

Eben am Achensee ist mit 196,56 km² flächenmäßig die größte Gemeinde des Bezirks Schwaz und besteht aus den Ortschaften Maurach und Pertisau, dem Bächental und der orographisch rechten Seite der Hinterriß.

Der Großteil dieser Flächen entfällt auf Wald (57,5 %), Hochgebirgsflächen (16,5 %), Almen (30,6 %)sowie See- und Bachflächen (4,1 %). Laut Volkszählung 2001 zählt die Gemeinde Eben am Achensee 2.653 Einwohner.

Aufgrund der schönen Lage der Gemeinde, umrahmt vom Karwendel- und Rofangebirge, lebt die Bevölkerung hauptsächlich vom Tourismus. So können bei rund 5.900 Gästebetten jährlich rund 900.000 Gästenächtigungen erzielt werden.

Dazu kommen noch viele Ausflugsgäste, die hier bei Wanderungen in den Karwendeltälern sowie den Höhe des Rofans Ruhe und Erholung finden. Im Sommer bildet der Achensee ein Eldorado für Badefreunde, Segler und Windsurfer; im Winter laden gepflegte Pisten zum Schilauf und ein weitläufiges und schneesicheres Loipennetz zum Lauflauf ein.

Dennoch herrscht eine lose Verbauung in den Ortschaften vor, größtenteils sind die Randgebiete verbaut, dazwischen liegen ausgedehnte Wiesen und Weideflächen, sodass Grünflächen vorherrschend sind.

Ein großer Teil der heimischen Bevölkerung findet in den zahlreichen Tourismusbetrieben Beschäftigung, ebenso in diversen Handwerksbetrieben. Industriebetriebe sind in unserer Gemeinde nicht angesiedelt.

Einen weiteren wichtigen Faktor stellt die Land- und Forstwirtschaft dar. Aufgrund der Meereshöhe von 940 m richtet sich das Hauptaugenmerk des Bauernstandes auf die Viehzucht sowie die Forstwirtschaft. Auf den ausgedehnten Waldflächen von 112,85 km² werden pro Jahr 20.000 bis 25.000 Jungpflanzen gesetzt.

Das Bächental mit seinen zahlreichen Almen wird von den Alpbesitzern während der Sommermonate regelmäßig bestoßen und dadurch der Verkarstung von Almböden Einhalt geboten. Man kann mit Recht behaupten, dass der Bauer der erste Umweltschützer ist. Auch die Jagd stellt einen nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, der zahlreichen Jagd- und Forstaufsichtsorganen Arbeit bietet.

Eine Besonderheit stellt die Steinölgewinnung im Bächental dar, die seit dem Jahre 1908 von der Familie Albrecht betrieben wird. Das hier gewonnene Naturprodukt mit außergewöhnlicher Heilkraft wird bei den verschiendenen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt und hat in der bäuerlichen Bevölkerung den Beinamen "der Haussegen".

Heute werden von den verschiedenen Tourismusbetrieben auch Steinölkuren angeboten.
Die Gemeinde Eben am Achensee weist eine besondere Struktur auf.

Die Aufteilung der Ausgaben hat auf zwei Orte zur erfolgen, gibt es doch in Maurach und Pertisau jeweils Schulen, Kindergärten, Kirchen, Friedhöfe, Feuerwehren sowie die verschiedensten Einrichtungen und Vereine.

Weiters wurde im Jahre 1995 der Gemeindeverband der Achensee-Hauptschule gegründet und eine Hauptschule für die Gemeinden des Achentales in Maurach errichtet. Der Schulbetrieb begann mit dem Schuljahr 1996/97 mit 240 Schüler. Die Verwaltung dieses Verbandes obliegt unserer Gemeinde.

Im Jahr 2006 wurde mit dem Bau eines Wohn- und Pflegeheimes gemeinsam mit der Gemeinde Wiesing begonnen und am 1. Oktober 2007 konnten die ersten Bewohner ist das Haus St. Notburga einziehen.

Als eine der wenigen Gemeinden, deren Ortsgebiet zum Großteil im Naturschutzgebiet Karwendel liegt war man immer schon bemüht, dem Umweltbewußtsein einen hohen Stellenwert einzuräumen, sowie die Verbauung des Schutzgebietes möglichst hinanzuhalten.

Auch ist der Achensee einer der wenigen Seen, dessen Ufer überall frei zugänglich sind und auf dem seit den 60-er Jahren ein Motorbootfahrverbot besteht.