Die Geschichte Ebens reicht weit zurück und ist auch mit unseren bayrischen Nachbarn eng verbunden. Man kann mit Sicherheit annehmen, dass die erste ständige Niederlassung im Achental in die Zeit der bayrischen Landnahme im 6. Jahrhundert fällt.
Die erste geschichtliche Aufzeichnung, die vom Achental als einem bereits besiedelten Gebiet spricht ist jene von 1112, nach der die "Edlen von Schlitters" ihren Besitz im Achental, nämlich das Gebiet "von dem Wankrads-Bache auf dem Eben bis zum Pitten-Bache an der Grenze zu Bayern mit allen Leuten beiderlei Geschlechtes, den Waldungen, dem Wilde und den Wiesen" dem Kloster St. Georgenberg schenkten.
Als Grundherren scheinen in dieser Zeit auch die "Rottenburger" und das "Kloster Frauenchiemsee" auf. Schon 1313 wurde Eben in den Steuerlisten des Gerichtes Rottenburg als eigene Ortsgemeinde genannt.
100 Jahre später heißt der Ort Schranne "auf dem Ebene" und um 1530 "Hauptmannschaft Eben". Um das Jahr 1460 wurde dem Landesfürsten von Tirol - Erzherzog Siegmund - der Achensee als Lehen übergeben.
Die Fischerei lieferte hauptsächlich Forellen, auch Forchen genannt, sowie Reinanken oder Renken; doch auch als Jagdrevier war das Achenseegebiet samt dem Bächental und der Hinterriß bei Erzherzog Siegmund, Kaiser Maximilian und den späteren Landesfürsten weitum bekannt und beliebt.
Die Fürsten und ihr Hof suchten den Achensee oft auf und ließen hiezu in Pertisau das "Fürstenhaus" und in Buchau das "Prälatenhaus" erbauen und eine eigene Schiffsflotte auf den See setzen. 1770 erwarb das Stift Fiecht den Achensee und verkaufte ihn im Jahre 1919 an die Stadt Innsbruck, der er heute noch gehört.
Unzertrennlich verbunden aber ist der Name Eben mit der legende der Heiligen Notburga. Die uralte, im 14. Jahrhundert noch dem Heiligen Rupert geweihte Kapelle wurde zu einer ansehnlichen Kirche umgebaut und 1434 auf den Namen der Hl. Notburga geweiht.
1736 erfolgte ein Neubau des Schiffes, im darauffolgenden Jahr bewilligte der päpstliche Stuhl die Aussetzung der Gebeine auf dem Hochaltar. Alljährlich findet am "Notburga-Sonntag" im September eine große Wallfahrt mit der "Söllerpredigt" statt, an der zahlreiche Gläubige aus Bayern, darunter auch die Notburger-Bruderschaft aus München, sowie Süd- und Nordtirol teilnehmen. Im Herbst 1988 wurde mit der Renovierung der St. Notburga-Kirche begonnen, die 1993 abgeschlossen werden konnte.
Bestand im 12. Jahrhundert nur ein Saumweg vom Inntal über das Achental nach Bayern, erfolgte bis zum 15. Jahrhundert ein weiterer Ausbau der Straße. Entlang des Seeufers war dies jedoch mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, sodass sich der Frachtverkehr im Mittelalter hauptsächlich auf dem See abspielte. Die Lasten wurden auf Flöße verladen und diese von Pferden, die entlang des Seeufers geführt wurden, gezogen.
Im Jahre 1955 wurde die Achensee-Bundesstraße durch Bundespräsident Körner eingeweiht.
Bereits um 1840 setzte langsam der Fremdenverkehr ein, wobei vor allen die großen Tiroler Dichter Hermann von Gilm und Adolf Pichler den Ruf des Achensees und des Achentales als Erholungsgegend weit über die Grenzen hinaus verbreiteten.
Eng verbunden damit ist auch die Entwicklung der Dampf- und Motorschifffahrt sowie der Achensee-Dampfzahnradbahn.
Ab 27. Juni 1887 wurde das erste Dampfschiff von Prälat Albert Wildauer von Fiecht auf den Namen "St. Josef" getauft und die erste Rundfahrt auf dem See absolviert.
1987 konnte die Achensee-Schiffahrt ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feierlich begehen; während der Sommermonate versehen die Schiffe "St. Josef", "St. Benedikt", "Stadt Innsbruck" und "Tirol II" ihren Dienst. Wurde im Jahre 1890 noch 30.000 Personen befördert, so waren es im Jubiläumsjahr 1987 bereits 173.000 Personen.
Nachdem die "Stadt Innsbruck" nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde 1994 ein neues Schiff auf Reede gelegt. Der Stapellauf des 600 Personen fassenden Flaggschiffes mit dem Namen "Tirol" erfolgte noch im Jahre 1994, die Schiffstaufe im Jahre 1995. Im Jahr 2007 wurde neuerlich ein neues Schiff, wieder mit dem Namen "Stadt Innsbruck" in Betrieb genommen.
1889 erfolgte der Bau der Achensee-Dampfzahnradbahn durch Freiherrn von Dreifuss, die Eröffnungsfahrt fand am 6. Juni 1889 statt. Neben der Personenbeförderung war damals auch der Transport von Wirtschaftsgütern, insbesondere von Holz aus den Wäldern rund um den Achensee, die Hauptaufgabe der Bahn. Heute befindet sich die Achenseebahn im Besitze der Gemeinde Achenkirch, Eben am Achensee und Jenbach. Drei von den ursprünglich vier erbauten Lokomotiven sind noch vorhanden und in den Sommermonaten seit 1889 täglich im Einsatz.
Die Bedeutung der Achenseebahn liegt heute in der einmaligen Attraktion einer Dampf-Zahnradbahn für Urlauber und Touristen und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Inn- und Achental. Die höchste Beförderungszahl mit 141.800 Personen wurde kriegsbedingt im Jahre 1944 erreicht, diese Zahlen können aber jetzt nahezu wieder erreicht werden.
Im Jahre 1959 wurde die Rofanseilbahn eingeweiht, 1962 die Karwendellifte in Pertisau. Beide Unternehmen haben jedoch zwischenzeitlich umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt und konnten dadurch Beförderungssteigerungen erreichen.
Diese Entwicklung begünstigte den Fremdenverkehr in unserer Gemeinde in großem Maße. So boten um 1910 bereits fünf Bergführer den Gästen ihre Dienste an, zahlreiche Villen entstanden in diesen Jahren. Durch die Ereignisse der 30-er Jahre kam auch in unseren Orten der Fremdenverkehr zum Erliegen, aber bereits 1942 zählte Eben am Achensee 75.296 Nächtigungen.
Nach dem Krieg stieg die Zahl der Nächtigungen von 20.082 im Jahre 1948 auf nunmehr rund 970.000 jährlich, womit unsere Gemeinde einen Spitzenplatz bei den Tourismusgemeinden Tirols einnimmt; dazu kommen noch viele Ausflugsgäste. |